Émilie Brout & Maxime Marion, Nicolas Fehr, Mayuko Kudo and Zhé Wang
Digital technologies have profoundly transformed society over the past decades—and these developments are also reflected in contemporary art. In summary, they have become indispensable in both everyday life and the art world.
Since the early 2000s, artistic forms have emerged that not only use digital technologies but also critically reflect on them. Between Bestand and e-Gestell presents young artistic positions that engage with digital media as both an artistic tool and a social phenomenon. The exhibited works highlight how strongly digital media influence our perception of reality—and how the analog world and its digital reflections increasingly overlap.
The exhibition builds on the idea that the relationship between humans and technology also reflects humanity’s relationship with the world—and with itself. The existential philosopher Martin Heidegger, for example, understands technology not merely as a tool or machine, but as a particular way in which humans relate to the world—he calls it “das Gestell” (the enframing). By this, he means that modern technology does not simply depict the world but calculates, plans, and organizes it to make it usable. In this process, the human being becomes a part of this utilizable world—a “Bestand” (a standing-reserve), as Heidegger puts it.
It is now more evident than ever that a profound transformation is taking place—one that shapes reality—and that human beings are increasingly becoming part of the technological framework of availability.
The exhibition Between Bestand and e-Gestell makes it clear that contemporary art can no longer do without engaging with digital lifeworlds. This is not just about technology, but above all about questions of individuation, communication, and reality. The exhibition focuses on the tension between analog reality, its digital projections, and virtual spaces for expression. The participating artists explore these themes through a wide range of media formats—from video and installation to interactive works.
The exhibition is curated by Dr. Alejandro Perdomo Daniels, director of Städtischen Galerie Villingen-Schwenningen.
Die digitalen Technologien haben die Gesellschaft in den vergangenen Jahrzehnten tiefgreifend verändert – und diese Entwicklungen schlagen sich auch in der zeitgenössischen Kunst nieder. Sie sind – so lässt sich zusammenfassen – aus dem Alltag und der Kunstwelt nicht mehr wegzudenken.
Seit den frühen 2000er Jahren haben sich Kunstformen etabliert, die digitale Technologien nicht nur nutzen, sondern auch kritisch reflektieren. Zwischen Bestand und e-Gestell zeigt junge künstlerische Positionen, die sich mit digitalen Medien als künstlerisches Werkzeug und gesellschaftliches Phänomen auseinandersetzen. Die ausgestellten Werke beleuchten, wie stark digitale Medien unsere Wahrnehmung von Realität beeinflussen – und wie sich analoge Welt und digitale Spiegelbilder zunehmend überlagern.
Die Ausstellung knüpft an den Gedanken an, dass sich im Verhältnis von Mensch und Technik auch das Verhältnis des Menschen zu seiner Welt – und zu sich selbst – widerspiegelt. Der Existenzphilosoph Martin Heidegger etwa versteht Technik nicht nur als Werkzeug oder Maschine, sondern als eine bestimmte Art und Weise, wie der Mensch mit der Welt umgeht – er nennt sie „das Gestell“. Damit meint er, dass die moderne Technik die Welt nicht einfach abbildet, sondern berechnet, plant und ordnet, um sie nutzbar zu machen. In diesem Prozess wird der Mensch selbst zu einem Teil dieser nutzbaren Welt – zu einem „Bestand“, wie Heidegger sagt.
Dass sich hier ein tiefgreifender, die Wirklichkeit formender Wandel vollzieht und der Mensch immer mehr zum Teil des technischen Verfügungszusammenhangs wird, wird heute mehr denn je deutlich.
Die Ausstellung Zwischen Bestand und e-Gestell macht deutlich, dass Kunst heute nicht mehr ohne die Auseinandersetzung mit digitalen Lebenswelten auskommt. Dabei geht es nicht nur um Technik, sondern vor allem um Fragen von Individuation, Kommunikation und Wirklichkeit. Im Fokus der Schau steht das Spannungsverhältnis zwischen analoger Wirklichkeit, ihren digitalen Projektionen und virtuellen Entfaltungsräumen. Die teilnehmenden Künstlerinnen und Künstler setzen sich in unterschiedlichsten medialen Formaten – von Video und Installation bis zu interaktiven Arbeiten – mit diesen Themen auseinander.
Die Ausstellung wird kuratiert von Dr. Alejandro Perdomo Daniels, Leiter der Städtischen Galerie Villingen-Schwenningen.